Zur Geschichte des Ruderhauses​

Der Rudersport hat in Halle eine über 130 jährige Tradition

Junge Leute und sportinteressierte Männer begannen in Mietjollen der Bootsvermieter auf der Saale zu trainieren. Es war zu dieser Zeit nur ein kurzer Schritt zur Vereinsgründung. Neben vielen kleinen Vereinen gründeten sich drei große Vereine, die auch heute noch bestehen.

  • Rudergesellschaft von 1874 „ Nelson“
  • Hallescher Ruderverein „Böllberg“ von 1884
  • Hallescher Ruderclub 1895

In den folgenden Jahren wurden schlanke Ruderboote angeschafft und Bootshäuser gebaut. Der hallesche Stadtrat Franz Joest, ein begeisterter Ruderer, erwarb 1911 in Böllberg 5000 qm Grund und Boden und baute ein neues Bootshaus, das 1915 eingeweiht wurde. Neben einem  aktiven Vereinsleben und regem Trainingsbetrieb waren die Ruderregatten Ziel und Höhepunkte der sportlichen Betätigung.

Bis 1945 errangen die „Nelsonen“ 313 Siege und die „Böllberger“ 320 Siege.

Erfolgreichster Ruderer dieser Zeit waren Max Hauer mit 42 Siegen, Franz Büsching mit 28 Siegen und in der Kanuabteilung Paul Turich mit 10 deutschen Meistertiteln und 56 Siegen.

Der Krieg hinterließ auch im Rudersport seine Spuren. Das Bootshaus der „Nelson“ wurde Völlig zerstört. Viele Boote waren unbrauchbar oder wurden als Kriegsbeute beschlagnahmt. Nachdem in anderen Ländern der Ostzone wieder gerudert wurde, erhielten auch Hallenser 1949 die Genehmigung, den Rudersport zu betreiben.

Die Vereine „Nelson“ und „Böllberg“ vereinigten sich 1993 zur 

„Halleschen Rudervereinigung Böllberg von 1884 und Nelson 1874 e.V.“

Der Verein hat aus seinen Reihen 16 Olympiasieger und Weltmeister hervorgebracht.